Am Samstag, 05.07.2014 hat Dr.in Sylvia Blassnig, ehemalige Diplomandin der Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie, den Dr.Vodder/G.Wittlinger Preis der Gesellschaft für Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder und sonstige lymphologische Therapien für ihre Diplomarbeit „Erstellung eines Protokolls zur Darstellung von kutanen Lymphgefäßen mittels Veinlite®“ (Juni 2013) verliehen bekommen.
Der Preis in der Höhe von 2.500 EUR wurde mit einer spanischen Arbeitsgruppe um Yolanda Robledo geteilt.
Dr.in Blassnig arbeitet nunmehr am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Pathologie.
Zusammenfassung der DA:
Die Darstellung von Lymphgefäßen gilt seit ihrer erstmaligen Beschreibung als problematisch, zeigen sich doch bis heute über Bau und Anordnung der Lymphgefäße diverse Unstimmigkeiten. Den kutanen Lymphgefäßen im Besonderen kommt häufig eine äußerst untergeordnete Rolle zu, entsprechend schleppend zeigte sich bis dato die Entwicklung von Darstellungsmethoden auf diesem Sektor. Die Notwendigkeit über entsprechende Untersuchungsmethoden zu verfügen, dürfte mittlerweile sowohl für morphologische wie klinische Fragestellungen in der Lymphologie unbestritten sein.
Unser Projekt richtete sich in seiner Zielsetzung auf die Beschreibung einer möglichst patenten aber dennoch effektiven Methode für die Darstellung der kutanen Lymphgefäße in vivo.
Das definierte Studiendesign gliederte dieses Projekt in zwei Abschnitte. In einem ersten Schritt durch literarische wie mediale Recherche geeignete Farbstoffe evaluiert, die in einigen Kriterien wie Verfügbarkeit und Zulassungsbereich unseren Vorstellungen entsprachen. Im experimentellen Teil wurden jene Farbstoffe in einer kombinierten Anwendung aus kutaner Injektion und anschließender Anwendung des Darstellungsgeräts Veinleite®, auf eine Darstellungsmöglichkeit hin überprüft. Es wurden sechs Leichname, die innerhalb von 24 Stunden post mortem an der Sektion eintrafen, geschlechtsunabhängig und altersunabhängig ausgewählt und anschließend mit dieser Kombinationsmethode untersucht. Die Farbstoffinjektionen folgten einem genau definierten Schema, wurden an jeweils drei anatomisch exakt definierten Messpunkten durchgeführt und unmittelbar auf die Applikation mittels Veinlite® begutachtet.
In dieser Grundlagenstudie konnten einige interessante Aspekte aufgezeigt werden. Die beiden Farbstoffe Indigocarmin und Methylenblau konnten eindeutig Lymphgefäße markieren. Indigocarmin ließ dabei einige Vorteile hinsichtlich Anwendbarkeit und Darstellungsqualität erkennen. Das Veinlite® bewährte sich durch seine einfache, wie effiziente Art der Anwendung und ermöglichte eine verbesserte Kontrastdarstellung der markierten lymphatischen Strukturen.
In Anbetracht der positiven Ergebnisse konnte eine Methode zur kutanen Lymphgefäßdarstellung beschrieben werden, welche in einigen Gesichtspunkten wie Verfügbarkeit, Praktikabilität, technischen Anforderungen und nicht zuletzt Kosteneffizienz ein überaus vorteilhaftes Profil aufweist.
Ausblickend bedarf es der Durchführung weiterer Studien, wobei insbesondere eine Studie an lebenden Individuen anzustreben ist. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten die Grundlage für die Etablierung einer neuen Darstellungsmethode sein und sind somit für das gesamte Spektrum der Lymphologie, insbesondere im diagnostischen Bereich, von erheblicher Bedeutung.
Gesellschaft für Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder und sonstige lymphologische Therapien